Ablauf der Safterzeugung in einer Mosterei

Arbeitsschritt: Abgabe der Äpfel, Birnen, Quitten, usw. am Förderband

Obstabgabe
Förderband für das zur Mostpresse

Der erste Schritt beim Mosten ist immer die Abgabe des reifen Obstes in der Mosterei bzw. am Förderband. Wichtig ist hierbei, dass das Obst so sauber wie möglich sowie frei von verfaultem Obst angeliefert wird.

Da volle Obstsäcke mitunter sehr schwer sein können, empfiehlt es sich hier 1-2 tatkräftige Helfer für die Abgabe mitzubringen

Arbeitsschritt: Zerkleinerung des Obstes am Förderturm mit Muser

Das mostreife Obst wird vom Förderband weiter in ein kleines Waschbecken transportiert, um es dort vom groben Dreck- und Laubresten zu reinigen. Danach wird das Obst über einen Förderturm mit Schnecke in den Muser transportiert. Dort erfolgt mittels eines stumpfen Messers die „Vermusung“, das heißt das Obst wird in eine breiförmige Konsistenz verkleinert. Durch einen Abwurfschacht wird dieses Mus dann direkt zum Herzstück der Mosterei – der Bandpresse – weitergegeben.

Arbeitsschritt: Auspressen des Muses in der Bandpresse

Die Bandpresse ist der wichtigste Bestandteil unserer vereinseigenen Mosterei. Hier wird das vermuste Obst direkt auf eine breites Spezialband abgelegt. Dieses Band wird dann über mehrere Rollen geleitet und durch den Anpressdruck von zwei Seiten (Band unten / Rolle oben) das Mus ausgepresst. Der Saft tropft durch das Band hindurch auf die Bleche unter der Bandpresse. Von dort erfolgt die Ableitung in einen Bottich.

Das auf dem Band verbliebene und nun nahezu trockene Mus wird jetzt Trester genannt. Dieser wird über die Tresterschnecke an die Außenseite der Mosterei transportiert und von dort weiterverarbeitet (siehe weiter unten).

Der so gewonnene Saft bzw. Gärmost kann dann direkt in bereitgestellte Behältnisse aus Glas oder Plastik abgefüllt werden. Dieser Gärmost kann nun direkt konsumiert werden oder auch weiterverarbeitet werden, beispielsweise zu Cidre oder Spirituosen. Ein Großteil unserer Kunden lässt den Most direkt im Behältnis vergären und genießt dann den nun fertigen Apfelwein mit einer leicht säuerlichen Note.

Arbeitsschritt: Ausfilterung der Trübstoffe in der Zentrifuge

Zentrifuge

Über einen Zwischentank wird der fertig gepresste Saft an die Zentrifuge weitergeleitet. Dort wird der Saft in der Trommel (ca. 7.000 Umdrehungen/Minute) und über 100 Einzelteller von den enthaltenen Trübstoffen gefiltert und kann so – weitestgehend – ohne den bekannten „Satz“ abgefüllt werden. Diese Zentrifuge ist unser ältestes Gerät in der Mosterei und bedingt durch die fehlende Schalldämmung, leider auch für einen Großteil des Lärmes bei der Abfüllung verantwortlich.

Arbeitsschritt: Erhitzung und Pasteurisierung des Saftes

Über einen weiteren Zwischentank wird der nun zentrifugierte Saft an den Durchlauferhitzer mit 40 Platten weitergeleitet. Dort wird der Saft auf über 82° Celsius erhitzt, um so den Pasteurisierungsprozess durchzuführen und den Saft länger haltbar zu machen. Danach kann dieser direkt in unsere bewährten Beutel abgefüllt werden, erhältlich in Gebindegrößen von 3 Liter, 5 Liter oder 10 Litern.

Arbeitsschritt: Alternativ: Abfüllung in Flaschen

Die Abfüllung in Flaschen ist uns auch weiterhin sehr wichtig. Wenn gewünscht kann der Saft daher auch in eigens mitgebrachte Flaschen oder in vom Verein zur Verfügung gestellte Flaschen abgefüllt werden. Technisch möglich sind alle gängigen Formen in der Größenordnung von 0,5 Liter bis 1,0 Liter.

Wichtig:
Bei den eigenen mitgebrachten Flaschen müssen diese selbst gereinigt werden! Von unserer Seite erfolgt nur eine Voraberhitzung um mögliche Beschädigungen durch die Temperaturextreme zu vermeiden.

Tägliche Reinigung

Bandreinigung mit Hochdruck!

Bei der Verarbeitung des Obstes legen wir auf Sauberkeit sehr großen Wert, daher nimmt auch die tägliche Reinigung einen hohen Stellenwert in unserem Arbeitsablauf ein. Wir sind an jedem Mosttag für ca. 2 Stunden mit 5 Personen im Einsatz um die Anlage komplett zu reinigen und für den nächsten Mosttag wieder vorzubereiten.

Ein Großteil der Arbeit entfällt dabei auf die Zerlegung der Bandpresse in ihre Einzelteile sowie die Spülung des Rohrsystemes um Rückstände zu entfernen. Die zerlegten Einzelteile werden dann noch manuell sauber geputzt und wieder eingesetzt. Das Spezialband wird mittels Hochdruck gereinigt

Trester

Der im 3. Arbeitsschritt entstandene Trester wird außen am Mosthaus zwischengelagert. Dieser wird von den Jägern in der Nähe gerne weiterverwendet um im Winter das Wild „anzufüttern“.

Alternativ kann dieser Trester kann dieser auch für weiteres Tierfutter, beispielsweise Kühe, verwendet werden.

Bei Interesse am Trester sprechen sie uns gerne unter den bekannten Telefonnummern an!

Weitere Impressionen eines Mosttages